Aus dem Klassiker bei den Bayern nahm der BVB zwei widersprüchliche Gefühle mit. Erstens: In der ersten Halbzeit war München klar überlegen. Zweitens: Nach dem Wechsel trauten sich die Schwarzgelben mehr zu, schoben nach, gewannen mehr zweite Bälle – nur der Ausgleich fiel nicht. Drei Tage später folgte das nächste Stresstest-Spiel in Kopenhagen. Die Partie war wild, aber Dortmund blieb hartnäckig und gewann 4:2. Genau das gibt Selbstvertrauen: Fällt mal ein Tor auf der falschen Seite, lässt sich die Mannschaft nicht hängen, sondern antwortet. Das ist für ein Heimspiel wie gegen Köln Gold wert.

Der FC nahm gegen Augsburg ein spätes 1:1 mit – und wieder stand Said El Mala im Mittelpunkt. Der Youngster hatte keine Angst vor dem Abschluss und belohnte die Geduld der Kölner. Über 90 Minuten wirkte der FC ordentlich organisiert, aber im letzten Drittel fehlt oft der letzte Pass. Dazu kommen Ausfälle: Thielmann und wohl auch Maina (wieder nicht bei 100%) schränken die Optionen in der Offensive ein. Deshalb hängen viele Angriffe an Bülter, Kaminski oder eben El Mala - der wohl gegen den BVB von Beginn an ran darf. Das reicht für Momente, aber nicht immer für 90 Minuten Dauerdruck.

Dortmund wird die Bühne nutzen. Silva bekommt wohl den Vorzug vor Guirassy, der momentan Formprobleme zeigt. Silva arbeitet vorn nicht nur als Vollstrecker, sondern lässt Bälle klatschen, damit Adeyemi oder Beier in Fahrt kommen können. Sabitzer stoppt dazwischen die Konter und verteilt schnell auf die Außen. Wenn Köln hochschiebt, bieten sich Räume hinter den Wingbacks – ideal für frühe Flanken oder Steckpässe. Der FC braucht genauso clevere Phasen wie gegen Augsburg: eng stehen, Laufwege von Adeyemi aufnehmen, Standards gut ausführen. Gelingt ein frühes Kölner Tor, haben wir sofort ein offenes, torreiches Spiel. Bleibt Dortmund konsequent, spricht vieles für einen Heimsieg mit drei oder mehr Treffern insgesamt.

Bensebaini bekam gegen die Bayern eine Pause und dürfte wieder beginnen. Ryerson teilte sich zuletzt die rechte Seite mit Couto; hier ist die Entscheidung offen. In der Mitte bringt Sabitzer die Balance, während F. Nmecha nach seiner starken Leistung in Kopenhagen Selbstrvertrauen mitbringt. Bei Köln sind Thielmann und van den Berg raus, El Mala ist der Mann der Stunde und könnte erneut neben Bülter Akzente setzen - dieses Mal aber von Beginn an, Kaminski vorne soll Bälle festmachen. Das passt zum Bild der letzten Wochen: Köln verteidigt leidenschaftlich, braucht aber vorne sehr effiziente Momente.

Der BVB hat nach der Bayern-Niederlage direkt eine Reaktion gezeigt. Zuhause, unter Flutlicht, mit Selbstvertrauen in der Offensive – die Mischung passt. Köln kann Nadelstiche setzen (und hat mit El Mala einen „X-Faktor“), insgesamt sollte Dortmund jedoch mehr Chancen bekommen. Daher ist unser BVB vs Köln Wett Tipp Prognose: Sieg Dortmund + Über 2,5 Tore.